Mehrwert fürs Internet
Sichere VoIP-Lösungen, mobile Dienste und leistungsfähige Content-Management-Systeme
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Bislang profitierten von VoIP neben großen Konzernen, die eigene Applikationen entwickeln und implementieren können, lediglich Privatkunden, für deren Telefon- und DSL-Anschluss verschiedene VoIP-Adapter und -Router bereitstehen. Kleine und mittlere Unternehmen waren hingegen mit einem äußerst dünnen Angebot konfrontiert. Nun stoßen Hardwarehersteller und Diensteanbieter in diese Lücke und stellen auf der CeBIT kompakte Komplettlösungen zur Integration in bestehende Anlagen vor.
Freenet bietet Geschäftskunden eine skalierbare VoIP-Anbindung mit bis zu 30 ISDN-Anschlüssen an. Das Unternehmen vermarktet die Leistung als Paket aus ADSL- oder SDSL-Anschluss, Hardware und VoIP-Zugang. Die VoIP-Box wird zwischen ISDN-Anlage und -Anschluss eingeschleift und ermöglicht kommende und gehende Gespräche wahlweise per VoIP oder ISDN. Die Hardware stammt von Teles, die offenbar nach längerer Pause wieder ins Geschäft mit Telefonanlagen einsteigen.
Falls die für VoIP vorgesehene Internet-Leitung parallel für andere Dienste genutzt wird, ist ein Router erforderlich, der gesetzte TOS-(Type of Service)Flags auswerten kann. Die Daten zwischen der VoIP-Anlage und dem Festnetz-Gateway werden laut Freenet über L2TP (Layer 2 Tunneling Protocol) verschlüsselt transportiert.
Der Hersteller High Soft Tech (HST) zeigt die BlueFire 800, eine VoIP-Anlage mit acht ISDN-Anschlüssen (S0), die wie das Freenet-Produkt zwischen ISDN-Anlage und -Anschluss geschaltet wird. Daneben bietet HST die BlueFire 400 mit vier ISDN-Anschlüssen und die BlueFire 1000 mit ein oder zwei PMX-Anschlüssen an, die jeweils über 30 ISDN-Kanäle verfügen.
Das Gerät unterstützt über einen internen SIP-Server die Anbindung von VoIP-Telefonen, was eine schrittweise Migration von ISDN auf VoIP ermöglicht. Die BlueFire verwaltet eine unbeschränkte Zahl von VoIP-Accounts sowie alle gängigen Codecs. G.726 ist mit allen verfügbaren Datenraten von 16 bis 40 kBit/s implementiert. Per Wahlregeln lassen sich bestimmte Rufnummernkreise wahlweise über bestimmte VoIP-Accounts oder das Festnetz routen und optional mit einer Sparvorwahl versehen.
Tiptel bietet mit dem VoIP-Gateway „tiptel 40 VoIP“ eine deutlich einfachere, aber auch weniger leistungsfähige Lösung zur Integration der Internet-Telefonie in bestehende Anlagen an. Die Box verfügt über einen ISDN- und einen Internet-Anschluss. Eine korrekte Programmierung der ISDN-Anlage vorausgesetzt, können über das VoIP-Gateway zwei VoIP-Gespräche gleichzeitig geführt werden.
Sicheres VoIP
Die Hersteller und Diensteanbieter im VoIP-Bereich setzen zunehmend auf sichere Kommunikation. Der deutsche Hersteller Snom bietet bereits in der Einsteigerklasse für rund 100 Euro die Datenverschlüsselung per SRTP an. Dabei wird der Datenstrom, der die Gesprächsdaten enthält, verschlüsselt. Das Unternehmen arbeitet mit dem Firewall-Hersteller Ingate zusammen. Kompatibilitätstests seien erfolgreich verlaufen, verkündet Snom.
Auch der VoIP-Anbieter Sipgate setzt auf Sicherheit: Auf der Strecke zwischen dem VoIP-Adapter des Kunden und dem Gateway ins Festnetz werden die Gesprächsdaten durch den Einsatz von SRTP optional verschlüsselt. Allerdings ist passende Hardware noch Mangelware, neben Snom bietet derzeit der US-Hersteller Grandstream SRTP-fähige Geräte an.
Lokale Suche
Der Portalbetreiber Web.de stellt seine lokale Suche vor. In eine Suchmaske mit zwei Eingabefeldern gibt der Benutzer die gewünschte Branche (zum Beispiel „Pizzeria“) und seinen Standort - etwa in Form einer Postleitzahl - ein. Der Suchdienst sortiert die Ergebnisse nach der Entfernung vom Standort. Für weiter entfernte Treffer kann sich der Benutzer die Route anzeigen lassen. Auf Wunsch blendet ihm der Dienst auf der Strecke befindliche nützliche Ziele ein, etwa Tankstellen, Geldautomaten oder Apotheken.

Auch für mobile Nutzer bietet Web.de Neuerungen: Speziell aufs jeweilige Handy-Modell angepasste HTML- oder WML-Seiten bieten Zugriff auf E-Mails, Adressbuch, Fotoalbum und Auktionsmanager innerhalb des Web.de-Angebotes. Das Unternehmen gibt an, dass derzeit nahezu alle Internet-fähigen Handy-Modelle unterstützt würden.
Content Management
Das Dortmunder Softwarehaus e-Spirit führt die Integration seines Content-Management-Systems FIRSTspirit in das Portal NetWeaver von SAP vor. Damit können Online-Redakteure aus der Arbeitsumgebung des Enterprise-CMS auf die SAP-Strukturen zugreifen.
Konkurrent Contens aus München setzt stattdessen auf die Integration in den Portalserver IBM WebSphere. Das CMS unterstützt jetzt auch JSR-170, eine Java-API für standardisierte Content-Ablage. Außerdem kann Contens seine Inhalte jetzt auch in MySQL-Datenbanken ablegen. Standpartner across Systems demonstriert die Einbindung eines Übersetzungssystems.
RedDot führt neue Analyse-Tools und Archivierungsfunktionen auf .Net-Basis vor, die in seinem Content-Management-Server 7.0 enthalten sind. Version 3.0 des LiveServers enthält ein Modul zur Integration verschiedener Inhaltsquellen auf Grundlage von IBM Information Integrator.
(uma)
Contens, Halle 3, Stand D39
e-Spirit, Halle 3, Stand E47
Freenet, Halle 16, Stand A06
Grandstream, Halle 13, Stand E10
High Soft Tech (HST), Halle 13, Stand B48
RedDot, Halle 3, Stand D09
Sipgate, Halle 15, Stand A14
Snom, Halle 12, Stand D57
Tiptel, Halle 12, Stand C46
Web.de, Pavillon P37